1867
Otto Ubbelohde wird am 5. Januar in Marburg an der Lahn als einziges Kind des Juristen Prof. August Ubbelohde (1833 - 1898) und seiner Ehefrau Therese, geb. Unger (1839 - 1916) geboren. Wohnung in der Elisabethstraße, in einem Haus neben der Elisabethkirche.
1884
Abitur am Gymnasium Philippinum in Marburg
Aufnahme des Kunststudiums an der Akademie in München
1889
Erste Reise nach Worpswede
1890
Beendigung des Studiums an der Münchner Akademie mit besonderer Auszeichnung als Porträtist. Als freier Maler und Zeichner in München tätig
1890/91
Ableistung des Militärjahres beim 11. Jägerbataillon in Marburg
Ab 1893
Ubbelohde beteiligt sich an Ausstellungen der Münchner Sezession. 1896 tritt er der „Luitpold-Gruppe“ bei, einer gemäßigten Abspaltung der Sezession
1893
Erste Veröffentlichung von Radierungen in einer gemeinsam mit Karl Theodor Meyer-Basel herausgegebenen Mappe „Marburg a. d. Lahn und Umgebung“. Beginn intensiver und anhaltender Beschäftigung mit der Radierung
1894/1895
Zweiter und dritter Sommeraufenthalt in Worpswede. Scharfe Ablehnung seitens der in Worpswede ansässigen Kollegen, schließlich endgültige Entzweiung
1897
Mitbegründer der „Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk“ in München
Hochzeit in Bremen mit der Kusine Hanna Unger (Bremen 1873 - Goßfelden 1948)
1899
Erwerb eines Grundstücks in Goßfelden in der Lahnaue, um sich hier niederzulassen
1900
Bau des Atelierhauses in Goßfelden und endgültige Aufgabe des Wohnsitzes München
Um 1900
Beginn der Arbeit an den Illustrationen zu den Kinder- und Hausmärchen“ der Brüder Grimm. 1904 müssen die Illustrationen zum ersten Band weitgehend vorgelegen haben, denn Ubbelohde ging schon auf Verlagssuche
Ab 1902
Mehrere Studienaufenthalte in Willingshausen in der hessischen Schwalm; er bleibt den Malern Carl Bantzer und Wilhelm Thielmann eng verbunden
1906
Der erste und von Ubbelohde illustrierte Hessenkunst-Kalender erscheint in Marburg. „Aus Alt-Marburg“ erscheint erstmalig, mit 30 Federzeichnungen. Bis 1922 gestaltete er acht Kalender
1907
Der erste Band der Jubiläumsausgabe der Grimmschen Märchen erscheint in Leipzig
1909
Im Januar Ende der Illustrationsarbeit an dem noch im gleichen Jahr erscheinenden letzten Band der Jubiläumsausgabe der Grimmschen Märchen
1910
Im April Zeichenstudien auf der Burg Runkel an der Lahn zu der noch im gleichen Jahr erscheinenden Radiermappe zum Märchen „Der Eisenhans“. In Kassel Gründungsmitglied der Künstlergruppe „Die Hessen“
1911
Mitglied im Gemeinderat Goßfelden. Jurymitglied einer Ausstellung der Freien Vereinigung Darmstädter Künstler, zu der er auch den Prospekt entwirft
1913
Im Januar erste Einzelausstellung in Gießen, anschließend Übernahme der Ausstellung nach Marburg
Ende 1914
Eine von Ubbelohde illustrierte „Kriegsausgabe“ des Hessenkunst-Kalenders erscheint
1917
Ab Januar zivile Dienstverpflichtung als Lazarettschreiber in Marburg. Ab August Dienstbefreiung und Überstellung zu Schreibarbeiten an den Bürgermeister von Goßfelden
Anlässlich seines 50. Geburtstages Ehrung mit der Verleihung des Professorentitels durch den Preußischen Kulturminister und Ernennung zum Ehrensenator der Philipps-Universität Marburg. Verleihung der Ehrendoktorwürde durch die Universität Gießen
1918
Zeichnung eines Plakats für die 9. Kriegsanleihe
1919
„Aus schöner alter Zeit“ erscheint als Ubbelohdes letzte Zeichenmappe in Marburg
Ubbelohdes „Radierungen“ werden gesammelt als Buchdruck veröffentlicht
1920
Reise nach Hameln an der Weser zur Illustration eines Stadtführers. Erste Anzeichen einer Erkrankung.
1921
Zu Jahresbeginn Operation in einer Marburger Klinik. Im Herbst letzte Reise zum Zeichnen in den Vogelsberg.
Das „Ubbelohde-Bilderbuch“ erscheint. Mehrere Klinikaufenthalte mit wiederholten Eingriffen bezeichnen den unabwendbaren Verlauf einer Krebserkrankung.
1922
Otto Ubbelohde stirbt am 8. Mai in seinem Haus in Goßfelden.
Als letzte große Illustrationsarbeit erscheinen die Werke Joseph von Eichendorffs.
Postum erscheint der Hessenkunst-Kalender mit Zeichnungen Ubbelohdes.