Künstlertalent, Maler, Illustrator


 Bildnis Ubbelohdes von Richard Winckel, 1910
Bildnis Ubbelohdes von Richard Winckel, 1910

1867

Otto Ubbelohde wird am 5. Januar in Marburg an der Lahn als einziges Kind des Juristen Prof. August Ubbelohde (1833 - 1898) und seiner Ehefrau Therese, geb. Unger (1839 - 1916) geboren. Wohnung in der Elisabethstraße, in einem Haus neben der Elisabethkirche.

1884

Abitur am Gymnasium Philippinum in Marburg

Aufnahme des Kunststudiums an der Akademie in München

1889

Erste Reise nach Worpswede

1890

Beendigung des Studiums an der Münchner Akademie mit besonderer Auszeichnung als Porträtist. Als freier Maler und Zeichner in München tätig

1890/91

Ableistung des Militärjahres beim 11. Jägerbataillon in Marburg

Ab 1893

Ubbelohde beteiligt sich an Ausstellungen der Münchner Sezession. 1896 tritt er der „Luitpold-Gruppe“ bei, einer gemäßigten Abspaltung der Sezession

1893

Erste Veröffentlichung von Radierungen in einer gemeinsam mit Karl Theodor Meyer-Basel herausgegebenen Mappe „Marburg a. d. Lahn und Umgebung“. Beginn intensiver und anhaltender Beschäftigung mit der Radierung

1894/1895

Zweiter und dritter Sommeraufenthalt in Worpswede. Scharfe Ablehnung seitens der in Worpswede ansässigen Kollegen, schließlich endgültige Entzweiung

1897

Mitbegründer der „Vereinigten Werkstätten für Kunst im Handwerk“ in München

Hochzeit in Bremen mit der Kusine Hanna Unger (Bremen 1873 - Goßfelden 1948)

1899

Erwerb eines Grundstücks in Goßfelden in der Lahnaue, um sich hier niederzulassen

1900

Bau des Atelierhauses in Goßfelden und endgültige Aufgabe des Wohnsitzes München

Um 1900

Beginn der Arbeit an den Illustrationen zu den Kinder- und Hausmärchen“ der Brüder Grimm. 1904 müssen die Illustrationen zum ersten Band weitgehend vorgelegen haben, denn Ubbelohde ging schon auf Verlagssuche

Ab 1902

Mehrere Studienaufenthalte in Willingshausen in der hessischen Schwalm; er bleibt den Malern Carl Bantzer und Wilhelm Thielmann eng verbunden

1906

Der erste und von Ubbelohde illustrierte Hessenkunst-Kalender erscheint in Marburg. „Aus Alt-Marburg“ erscheint erstmalig, mit 30 Federzeichnungen. Bis 1922 gestaltete er acht Kalender

1907

Der erste Band der Jubiläumsausgabe der Grimmschen Märchen erscheint in Leipzig

1909

Im Januar Ende der Illustrationsarbeit an dem noch im gleichen Jahr erscheinenden letzten Band der Jubiläumsausgabe der Grimmschen Märchen

1910

Im April Zeichenstudien auf der Burg Runkel an der Lahn zu der noch im gleichen Jahr erscheinenden Radiermappe zum Märchen „Der Eisenhans“. In Kassel Gründungsmitglied der Künstlergruppe „Die Hessen“

1911

Mitglied im Gemeinderat Goßfelden. Jurymitglied einer Ausstellung der Freien Vereinigung Darmstädter Künstler, zu der er auch den Prospekt entwirft

1913

Im Januar erste Einzelausstellung in Gießen, anschließend Übernahme der Ausstellung nach Marburg

Ende 1914

Eine von Ubbelohde illustrierte „Kriegsausgabe“ des Hessenkunst-Kalenders erscheint

1917

Ab Januar zivile Dienstverpflichtung als Lazarettschreiber in Marburg. Ab August Dienstbefreiung und Überstellung zu Schreibarbeiten an den Bürgermeister von Goßfelden

Anlässlich seines 50. Geburtstages Ehrung mit der Verleihung des Professorentitels durch den Preußischen Kulturminister und Ernennung zum Ehrensenator der Philipps-Universität Marburg. Verleihung der Ehrendoktorwürde durch die Universität Gießen

1918

Zeichnung eines Plakats für die 9. Kriegsanleihe

1919

„Aus schöner alter Zeit“ erscheint als Ubbelohdes letzte Zeichenmappe in Marburg

Ubbelohdes „Radierungen“ werden gesammelt als Buchdruck veröffentlicht

1920

Reise nach Hameln an der Weser zur Illustration eines Stadtführers. Erste Anzeichen einer Erkrankung.

1921

Zu Jahresbeginn Operation in einer Marburger Klinik. Im Herbst letzte Reise zum Zeichnen in den Vogelsberg.

Das „Ubbelohde-Bilderbuch“ erscheint. Mehrere Klinikaufenthalte mit wiederholten Eingriffen bezeichnen den unabwendbaren Verlauf einer Krebserkrankung.

1922

Otto Ubbelohde stirbt am 8. Mai in seinem Haus in Goßfelden.

Als letzte große Illustrationsarbeit erscheinen die Werke Joseph von Eichendorffs.

Postum erscheint der Hessenkunst-Kalender mit Zeichnungen Ubbelohdes.

 


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