
von Karl Heinz Görmar
Man mag es gar nicht glauben, dass es schon 15 Jahre her ist, als wir im schönsten Sonnenschein am 12. Juni 2010 im Garten vor dem Ubbelohde-Haus über 150 Interessierte aller Altersstufen
begrüßen konnten, die alle bei der Eröffnung des Rundweges „Auf den Spuren von Otto Ubbelohde durch Goßfelden“ und den damit zusammenhängenden Feierlichkeiten dabei sein wollten.
Ludwig Rinn, der Vorsitzende der Otto Ubbelohde-Stiftung, begrüßte die Gäste, unser damaliger Bürgermeister Manfred Apell, der damalige – leider inzwischen verstorbene – Ortsvorsteher Wilfried Lies und Benjamin Schäfer, der Geschäftsführer der „Deutschen Märchenstraße“, sprachen Grußworte, und mir selbst fiel die „Einführung“ in die
Veranstaltungsfolge - zu der wir von der Mühlenbäckerei in Caldern „Künstlerhüte“ haben backen lassen - und die Vorstellung des neu geschaffenen Rundweges zu.
Eigentlich ist die Idee zu diesem Rundweg viel älter. In den 1990er Jahren schon hatte ich darüber nachgedacht und mir den Lauf durch Goßfelden anhand von Ubbelohdes Bildern immer wieder neu
vorgestellt. Es sollten Bilder von Goßfelden sein, deren Motiv man heute noch wiedererkennen kann. Zeichnungen und Gemälde sollten dabei sein, Märchenillustrationen unbedingt, es sollte an
weitere Künstler (Franz Frank, Ludwig Scharf) gedacht werden und die interessante Geschichte Goßfeldens auch nicht unerwähnt bleiben.
Es wurde dann ein Projekt des damaligen Fördervereins „Gemeinschafts- und Kulturzentrum Roßweg e.V.“ (heute „Kulturverein Goßfelden e.V.“), dessen Vorsitzender ich damals war. An 16 Stationen des
Rundwegs sollten Tafeln mit Bildern und Informationen aufgestellt werden.
Und dann kam der große Tag der Eröffnung. Der Kinderliedermacher Fredrik Vahle mit einem Teil seiner Band war engagiert und bot nicht nur für die vielen anwesenden Kinder, sondern auch für die
Eltern und Großeltern, Unterhaltung und Spiele zum Mitmachen und das den gesamten Nachmittag über.
Die meisten Gäste machten sich nun mit mir auf, den beschilderten Rundweg einzuweihen. Eine lange Schlange zog sich durch Goßfelden. An jeder Station eine große Menschenansammlung – nie werde ich
das vergessen. Ich musste mich auf einen Hocker stellen, damit mich alle Gäste sehen konnten…
Geplante Überraschungen bei einzelnen Stationen gab es: Da waren eine Harfespielerin auf dem Friedhof unterhalb des Grabes von Hanna und Otto Ubbelohde, auf dem Kirchplatz „Die wahre Braut“ mit
der die Zeichnung von Otto Ubbelohde zu dem Märchen nachgestellt wurde, vor der alten Lahnbrücke, einem Lieblingsmotiv Ubbelohdes, stand „der Künstler selbst“ an der Staffelei.
"Am Lindenstein, einem Relikt aus der Zeit des Deutschen Ordens, empfing uns der Posaunenchor Lahnfels mit volkstümlicher Musik und beim Ubbelohde-Garten wartete - jetzt leider im Regen - der „Besuch bei Ubbelohdes“, eine Gruppe aus dem Grenzgangfestzug, auf uns.Sie führte uns zu dem Grundstück des Künstlers, wo wir mit Kaffee, selbst gebackenen Kuchen, den Künstlerhüten und Musik des Posaunenchores, der sich zwischenzeitlich nach hier begeben hatte, empfangen wurden.
Und wie ging es weiter? Der Rundweg wird oft gegangen, sehr oft. Immer wieder sind Gäste, auch kleinere Gruppen auf ihm unterwegs. Die Schilder sind ja auch so gestaltet, dass immer wieder auf
den Weg zum nächsten Schild hingewiesen wird. Es fanden und finden auch viele Führungen für kleinere und größere Gruppen statt. Eine Unterbrechung der Führungen gab es in der „Corona-Zeit“.
Wer sich für Otto Ubbelohde und die Ortsgeschichte interessiert, ist herzlich eingeladen, sich als weiterer Rundwegführer anzubieten, ich freue mich über jede/n Interessierte/n!
Wir wollen an diesen Geburtstag bei einer Rundwegführung erinnern; sie findet statt am Sonntag, dem 29. Juni um 14 Uhr vom Ubbelohde-Haus aus. Herzliche Einladung dazu.
